Keine Angst vor Normen: Übersetzen im Bereich Medizintechnik – Teil 1/3
Wer an das Übersetzen im Bereich Medizintechnik denkt, dem fallen vermutlich als erstes Normen ein. Die Entwicklung, Produktion und Dokumentation von Medizinprodukten ist stark reglementiert und wird engmaschig kontrolliert. Dementsprechend groß ist die Bedeutung von Normen auch für die Übersetzung der Dokumentation von Medizinprodukten. Leider haben Normen ein eher schlechtes Image, da sie diametral zu dem stehen, worauf die meisten Übersetzerinnen besonders stolz sind: ihre Kreativität. Und ja, Kreativität und Normen schließen sich ein stückweit gegenseitig aus. Wer sich jedoch die Vorteile dieser starken Reglementierung zunutze macht, kann profitieren.
Vorteile bei der Recherche
Gutes Übersetzen bedeutet Recherchieren. Wir alle kennen Situationen, in denen wir stundenlang damit beschäftigt sind, den richtigen Begriff für ein spezielles Bauteil zu finden. Bei einem Text aus der Medizintechnik kann ein Blick in die entsprechende Norm ausreichen, denn Normen sind ein wahrer Schatz an Terminologie und etablierten Formulierungen, was uns die Arbeit leichter macht. Dank Internet sind Normen und deren mehrsprachige Inhalte auch relativ leicht zu finden. An dieser Stelle sei die sehr gute Webseite des Beuth Verlags erwähnt, der die Normen in Deutschland veröffentlicht und weiterführende Informationen sowie Weiterbildungen anbietet. Auch bei der TÜV SÜD AG wird die interessierte Übersetzerin fündig. Ein weiterer Vorteil der Arbeit mit Normen: Wir haben die Gewissheit, dass beim Verfassen der Normen Fachexperten am Werk waren, die später mit den Produkten auch zu tun haben. So können wir uns sicher sein, dass unsere Übersetzungen korrekt sind und vom Zielpublikum auch verstanden werden.
Foto: Faris Mohammed auf Unsplash